Sonntag, 16. Oktober 2011

Kleines Nählexikon Teil 1

Anhexen:

Das anhexen verwendet man meist bei Rocksäumen oder beim Beleg/Besatz.
Hier bei wird die Stoffkante mit dem Hexenstich auf einer anderen Stofffläche befestigt, diese Verbindung ist sehr dehnfähig.
Dieser Vorgang kann auch unter ansäumen bekannt sein.



Besatz/Beleg:

Der Besatz/Beleg ist ein Stoffteil das an offenen Kanten, beispielsweise an Jacken oder durchgeknöpften Kleidern auf der linken Seite des Oberstoffes vorhanden ist. So mit ist auch innen die rechte Stoffseite für einen gewissen Bereich sichtbar. Der Besatz/Beleg kann angeschnitten oder angestetzt sein.



Blende:

Die Blende gibt es in Oberteilen, Jacken und Hosen. Diese kann bei Oberteilen eine schmückende Wirkung haben wenn diese im Ausschnittbereich als farblicher Absatz eingesetzt wurde. Beispiel: Ein Shirt mit V-Ausschnitt, in dessen ein weiter Kragen, meist rund oder gerade, den Anschein erweckt unter dem sichtbaren Shirt würde noch ein weiteres getragen.
Bei Jacken und Hosen mit Reisverschluss, nimmt die Blende die Funktion des Schutzes ein damit keine Kleidungsstücke oder schlimmerenfalls Haut im Reisverschluss eingeklemmt wird. Bei Jacken die über eine Knopfleiste verfügen ist die Blende der Teil auf dem sich die Knopflöcher und die Knöpfe befinden. Siehe Abschnitt Übertritt und Untertritt



Dehnen:

Den Stoff dehnen, dies muss bei manchen Schnitten gemacht werden damit ein besserer Sitz erzeugt wird. Diese wird meist mit einem nassen Tuch oder mit viel Dampf, spannen des Stoffes und vorsichtigem zurecht bügeln erzeugt.
Dies ist meist erforderlich bei Hosenbeinen der Innennaht der rückwärtigen Teile, aber auch bei Schrägbändern. Bei diesen spielt aber auch das einhalten eine große Rolle. Siehe nächster Abschnitt



Einhalten:

Das Einhalten ist das Gegenteil vom dehnen eines Stoffes. Aber dies funktioniert nicht bei jedem Stoff. Das dehnen eines Stoffes, wird so gehandhabt das dieser leicht zusammen gedrückt wird. Dabei dürfen keine Falten entstehen, nur leichtes gekreusel lässt sich mit feucht bügeln einhalten.
Um dies exakt zu machen kann man die zu einhaltende Stelle mit eine Faden und einem kleinen Vorstich vorsichtig zusammen schieben. Dies wird machinell auch bei der Armkugel gemacht und in beim Ärmel einer Jacke wird die Arm Innenseite, kürzere Naht eines Zweinahtärmel, diese leicht eingehalten um einen besseren Sitz zu erzeugen.



Fadenlauf:

Der Fadenlauf ist die Richtung die parallel zur Webekannte eines Stoffes verläuft und mit der Kettrichtung identisch ist. Der Fadenlauf wird auf Schnittmustern immer angegeben und muss beachtete werden. Dieser sollte auch auf kopierte Schnittmuster umbedingt übertragen werden.



Stoffbruch:

Der Stoffbruch ist gut zu erkennen bei doppelt liegenden Stoff, dies ist die Umbruchkante. Diese Umbruchkante bildet beim zuschneiden seitengleicher Teile die Mittellinie. In Schnittteilen wird dies meist als Bruch gekennzeichnet.



Übertritt und Untertritt:

Wie der Begriff Übertritt schon sagt liegt dieser über dem Untertritt und der Untertritt unter dem Übertritt. Diese zwei Bezeichnungen finden wir bei einer Jacke mit übereinandergeknöpften Blenden, auch Knopfleiste genannt. Dort befinden sich dann die Knopflöcher auf dem Obertritt und die Knöpfe auf den Untertritt.



Verstürzen:

Das verstürzen wird oft verwendet, meist bei Belegen/Besätzen, Taschen, Gürteln, Bändern etz.
Um zu verstürzen werden zwei Stoffteile rechts auf rechts gesteppt und diese dann gewendet so das sich die Naht nun innen befindet und eine saubere Kante entsteht.